Wer eine Reise macht, hat viel zu erzählen

von Michael Sypien

 

Hotel Melchior Park

Am 29.04. dieses Jahres besuchte die 12. Klasse der staatlichen Berufsschule Kitzingen-Ochsenfurt des Bereiches der Gastronomie, als erste Station ihrer Exkursion, das 4-Sterne-Superior Hotel Melchior Park in Würzburg. Das im September 2017 neu eröffnete 235-Betten-Haus nahe der Würzburger Innenstadt ist das Sieger-Ergebnis eines Architektenwettbewerbs. Finanziert hat das 4-Sterne- Superior Hotel der deutsche Milliardär Bernd Freier, Gründer der Modemarke s.Oliver. Rund 24 Millionen Euro sollen in das Objekt geflossen sein.

Trotz des enormen Termindrucks ließ es sich die Direktorin des Hauses,  Frau Dagmar Wagenpfahl-Lagrange, nicht nehmen, ein persönliches Grußwort an die Berufsschüler zu richten. Als erster Programmpunkt stand eine Hausführung an. Frau Laylanie Hofgräf, eine sehr eloquente und freundliche Rezeptionistin des Hauses, führte die Berufsschüler durch das nagelneue Hotel. Den Berufsschülern wurden die verschiedenen Bereiche des Hotels gezeigt, unter anderem verschiedene Tagungsräume, Hotelzimmer, die keine Wünsche an Komfort offen lassen, der Wellness-Bereich mit großem Innenpool mit Gegenstromanlage, sowie finnischer Sauna, Dampfbad und die Biosauna und einem Fitnessraum, den Restaurantbereich, in denen die Gäste nach den höchsten Künsten der Kulinarik verköstigt werden, sowie der Küche des Hauses. Jegliche Fragen der Schüler wurden dabei von der Mitarbeiterin des Hotel Melchior Park kompetent beantwortet.

Besonders erfreulich war die Tatsache, dass sich Frau Dagmar Wagenpfahl-Lagrange an einem extra für die Berufsschüler angerichteten Frühstücksbuffet, erneut die Zeit nahm sich den Fragen der Schüler zu stellen und konnte ihnen einige Auskünfte über das Hotel geben. Hierbei gab Frau Dagmar Wagenpfahl-Lagrange zu erkennen, dass das Hauptgeschäft des Hauses in Tagungen liegt. Der „Blaue Saal“ wurde dabei stolz in den Vordergrund ihrer Ausführung gestellt. Der geräumige und malerische Veranstaltungsraum mit 250 Plätzen verzauberte die Schüler außerdem mit einem gigantischen künstlerischen Gemälde, welches eine gesamte Wand eindrucksvoll in Szene setzte.

Zum Abschluss des Besuches bedankten sich die Schülerinnen und Schüler recht herzlich bei den Verantwortlichen des Hauses, dass sie sich die Zeit genommen und den Auszubildenden diesen besonderen Einblick in alle Bereiche ihres Hotels gewährt haben.

 

Weingut Juliusspital

Die nächste Station der Exkursion war das unvergessliche Erlebnis der Weinkellerführung mit Weinverkostung in den historischen Kellergewölben des Juliusspitals in Würzburg. Die Klasse ging als Laien nach dem Motto „Ich gebe es zu, ich bin Biertrinker und verstehen nichts vom Wein, diesem edlem Trank, der unsere Seele zu streicheln vermag und schon seit jeher Labsal und Inspiration der Dichter und Denker ist. Wie sagte Martin Luther der einst so trefflich „Bier ist Menschenwerk. Wein aber, ist von Gott“ und mein Opa hat immer gesagt „egal wie dicht du bist, Goethe war Dichter.“ Lasst euch heute von mir verzaubern, denn ich werde euch mitnehmen auf  eine faszinierende Reise in die magische Welt des Weines.“ zur Weinkellerführung.

An der Stiftungsurkunde im Durchgang des Fürstenbaus des Juliusspitals erwartete bereits Joe Schmitt die Berufsschüler und begrüßte sie im Namen des Juliusspitals. Nach der Begrüßung versprach Herr Schmitt den Schülern eine Reise in das Reich der Kellermeister, das Entdecken von 440 Jahren Geschichte,  historische Gebäude und das Erleben der faszinierenden Spannung zwischen modern gestaltetem Stahltankkeller und historischem Holzfasskeller.

Begonnen hat die Führung in der Kelterhalle. Dort kommen die Weintrauben an und gelangen umgehend in die Pressen. In der Kelterhalle spielte Joe Schmitt der Klasse einen Film, von der Traube bis hin zum Wein, vor. Weiter ging es in den Tankkeller, in dem 251 Edelstahltanks mit einem Fassungsvermögen von 1.100.00 l standen. Die Schüler gelangten daraufhin in die Abfüllstation, in der die Weine direkt in den Flaschen abgefüllt wurden. Dort durfte die Klasse den ersten von drei Weinen probieren – 2018 Juliusspital Scheurebe Gutswein halbtrocken. Seine sehr helle Farbe lässt Aromen von Passionsfrucht, weißen Johannisbeeren und Ananas frei, die sich auch am Gaumen wieder finden.

Anschließend ging es in den Flaschenkeller. Dort lagerten ca. 1 Mio. Bocksbeutel und Schlegelflaschen. Von dort aus gelangen die Weine des Juliusspitals in die ganze Welt. Über den Park des Juliusspitals, ein Ort der Idylle inmitten der Würzburger Innenstadt in den Patentien und Besucher, Weintouristen aus nah und fern und Bewohner der Stadt die Parkbänke unter schattigen, alten Bäumen bevölkern, gelangten die Schüler zu einem kolorierten Steinrelief. Ein Original aus dem Jahr der Gründung, 1576 und illustriert die Aufgaben und den Zweck der Stiftung für jedermann verständlich. Als Sinnbild der Aufgaben sind beispielsweise Kranke, aber auch Pilger zu sehen. Ein paar Schritte weiter erreichten die Schüler das historische Kellergewölbe. Dort angekommen, wurde der zweite von drei Weinen zur Weinprobe ausgeschenkt – 2018 Würzburger Silvaner Ortswein trocken. Sein Aroma lässt auf Apfel, Zitrusfrüchte und Pfeffer schließen.

 

Von dort aus ging es in den legendären Holzfasskeller. Der älteste Weinkeller Würzburgs aus dem Jahr 1576 mit seinem 250m langen Gang ist noch heute das Herzstück der Weinproduktion im Juliusspital. 220 Holzfässer, von denen zahlreich aufwändig verziert wurde,  lagern dort. Sowie das Sonderfass 2000 „Alter und Wein“ von dem Künstler Harald Kastlunger aus Südtirol. Der Anlass des Fasses war die Fertigstellung des 1. Bauabschnittes der Sanierung des Senioren-, Pflege- und Pfründestifts am 7. Februar 2000. Das Kunstwerk erzählt gegen den Uhrzeigersinn das Thema „Alter und Wein.“

Die Weinkellerführung endete in deinem langgezogenen Saal, in dem eine kleine Brotzeit vorbereitet war. Der letzte Wein wurde eingeschenkt – 2017 Würzburger Abtsleite Traminer VDP. Erste Lage Spätlese. Ein fruchtig-exotisches Aromenspiel von Honig über Rose und Muskat zu Orange findet sich auf dem Gaumen wieder. Jegliche Fragen der Schüler, die während der Führung gestellt wurden, wurden von Herrn Schmitt kompetent und vor allem sympathisch beantwortet.

 

Backöfele

Nachdem sich die Schüler ganz herzlich bei ihren Führer bedankt hatten, fuhren die Berufsschüler direkt mit der Straßenbahn zum Restaurant Backöfele. Dort angekommen, wurde Frau Zink vom Chef Herrn Thum persönlich begrüßt.

Das Backöfele ist seit 40 Jahren gepflegte und gelebte Tradition in Würzburg, die in einzigartiger Weise die bunte kulinarische Vielfalt Frankens verkörpert. Das Backöfele ist ein traditionelles und bodenständiges Restaurant in der Gäste einen stilvollen Abend genauso genießen können wie ein zünftiges Fest.

Bevor die Klasse zu essen begann, überraschte der Klassensprecher, sowie Tagessprecher des Tages Montag, Stefan Wenzlick, mit einer Rede über die 3 Jahre Ausbildung.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Zink für die Organisation der Fahrt und wünschen unseren Auszubildenden aus den 1. und 2. Lehrjahren ebenso schöne Jahre in der Ausbildung und - wenn möglich – ganz viele solcher schönen Reisen in das gastronomische Umland, so wie die Klasse das erleben durfte.

Stefan Wenzlick

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