Was blüht denn da?

von Michael Sypien

Lernen mit allen Sinnen bedeutet im Fach „Pflanzliche Erzeugung“ im Berufsgrundschuljahr Agrarwirtschaft:

Pflanzen „sehen, fühlen und … riechen“.

Also raus aus dem Klassenzimmer und ab auf die Wiese, um zu schauen, welche Pflanzen dort wachsen. Die Vielfalt in der Natur ist groß und die Pflanzen-Bestimmung erfolgt nach einem festgelegten Schema, dem Bestimmungsschlüssel.

Zur Unterscheidung der verschiedenen Gräser und Kräuter werden die Pflanzen zunächst anhand besonders auffälliger Merkmale (verholzte Pflanzen? - Stacheln? - Brennhaare?) in Gruppen eingeteilt.

Anschließend folgt die Feinbestimmung. Diese erfordert große Sorgfalt und bedarf regelmäßiger Übung. Blätter können finger- oder handförmig bzw. ei- oder herzförmig sein, Blütenblätter wie ein Schmetterling oder wie ein Körbchen angeordnet sein. Achten Sie mal beim nächsten Spaziergang auf die große Vielfalt!

Da müssen die angehenden Landwirte, Fachkräfte Agrarservice und Winzer auch schon einmal zwei Mal hinschauen.

Wurden alle Merkmale richtig erkannt, dann verrät der Bestimmungsschlüssel nicht nur den oft interessanten oder lustigen Namen der Pflanze, wie zum Beispiel Hahnenfuß, Storchschnabel oder Taubnessel. Man erhält auch weitere wichtige Informationen, beispielsweise, ob es sich um eine gefährdete Art der Roten Liste handelt oder wie hoch ihr Futterwert ist.

Zum Schluss vergleichen die Schülerinnen und Schüler, ob das eben bestimmte Exemplar auch tatsächlich zu der Abbildung und Beschreibung im Bestimmungsbuch passt (dort steht zum Beispiel süßlicher Geruch oder Pflanze mit Milchsaft).

Falls nein – wird nochmals kontrolliert, ob wirklich alle Merkmale richtig zugeordnet wurden, falls ja – dann geht es weiter zur nächsten unbekannten Wiesenpflanze, die wir kennenlernen möchten.

Sonja Sebold

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