Sonntagsspaziergang: Im Dienst von G und M

von Michael Sypien

Liebe Leserinnen und Leser,

der Förderverein des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Kitzingen – Ochsenfurt konnte mit Hilfe von regionalen Sponsoren einen 9-Sitzer dem Schulzentrum zur Verfügung stellen und gestaltete am vergangenen Dienstag eine würdige Segnungsfeier. Ein Fahrzeug segnen, Motorräder, Feuerwehr- und Sanitätsautos – welchen Sinn soll dies haben?

Die Geistlichen beider Konfessionen hinterließen eingehende Gedanken. Wir segnen nicht Gegenstände, sondern die Menschen, die damit umgehen. Bereits Benedikt würdigte die Werkzeuge in seiner Ordensregel. Sie dienen dem Menschen, seine Arbeit und Dienste zu verrichten. Wer gibt Fahr- und Werkzeugen Sinn, Richtung, Orientierung und Navigation? Das Fahrzeug will gelenkt und geführt werden. Daher absolviert der Mensch einen Führerschein, der ihm zum Lenken befähigt: der Mensch denkt und Gott lenkt.

Oft fährt der Mensch ohne Ziel und Sinn los. Seine Fahrt verbraucht unnötig Energie und Nerven, sein Fahrstil gefährdet die Insassen, die Verkehrsteilnehemr und zerstört die Umwelt.

Wenn wir ein Fahrzeug oder ein Haus segnen lassen, dann segnen wir weniger Gegenstände, sondern wir segnen die M, die es benutzen werden, wir beten für die M, dass G ihnen hilft, sie bewahrt, sie zur Vorsicht, Achtsamkeit, Besonnenheit und Konzentration führt und in seiner Allmacht schützt.

Wir stellen ein Fahr – Zeug in den Dienst von G, in den Dienst der M; es soll dienen und helfen, M ans Ziel bringen und wieder nach Hause, es soll helfen, unser Leben menschenwürdig zu gestalten, uns einander zu besuchen und zu begegnen.

Der M steht über dem Ding, er macht es sich untertan als Mitschöpfer, der G ein Schöpfungspartner ist. G hat den M gemacht, nicht weil er ihn braucht, sondern weil er die Antwort auf seine Liebe sucht. Erst der M verleiht Dingen Sinn und Herz, wenn er sie benutzt, programmiert, bedient, lenkt und steuert. Dinge können zum Heil und Unheil verwendet werden. Fahrzeuge können als Pick-Up mit MG dem Töten dienen, als Kleinlastwagen mit Zuckerrüben der Versüßung unseres Lebens.

Keine Segnung ohne Gottes Wort. G sagt, was dem M gut tut. G geleitet durch seine Liebe den M, steuert das Lenk – Rad mit, sendet seinen Schutzengel.

Der Segen des Busses für die Schulgemeinschaft ersetzt keine Versicherung und verantwortungsvolles Fahren. G und M sitzen gemeinsam im Fahrzeug im gleichen Boot, in demselben Flugzeug. Das Geschenk von G und von Sponsoren liegt in unserer Hand, es steht im Dienst der M unter der Obhut von G. Danke, lieber G, danke liebe Sponsoren, danke den M, die mit diesem Bus Gutes tun.

Der Autor Dr. Michael Persie aus Buchbrunn unterrichtet am BSZ Kitzingen–Ochsenfurt die Fächer kath. Religion, Deutsch und Sozialkunde.

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