Falschgeldschulung

von Michael Sypien

Im Mai besuchte uns – die Gastronomen der 10. und 11. Klasse – Christian Härtl von der Deutschen Bundesbank in Würzburg, um mit verschiedenen Berufsschulklassen eine Falschgeldschulung durchzuführen. Diese Schulungen macht er schon seit neun Jahren und führt diese bei Berufsschulklassen mit hohem Falschgeldrisiko durch, wie z. B. in der Gastronomie, im Einzelhandel oder im Großhandel.

Was macht eigentlich eine Bundesbankfiliale und wie unterscheidet sie sich von einer normalen Bankfiliale?

Zunächst einmal führen sie Ein- und Auszahlungen im großen Stil durch. Sie schreddern alte Banknoten, analysieren und verwahren das in Verkehr gebrachte Falschgeld.

Herr Härtl teilte an uns sowohl echte wie auch gefälschte Banknoten aus, damit wir den direkten Vergleich vor uns hatten. Unsere Frage war, wie werden diese Fälschungen überhaupt hergestellt? Die meisten verwenden dafür Laserdrucker und fügen die Folienstreifen bzw. Hologramme und die Einprägungen im Nachhinein hinzu.

Zuerst erklärte er uns die wichtigsten Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten.

Diese sind

  • das mehrstufige Bildwasserzeichen der Figur 'Europa',
  • das dazugehörige Bild zum Geldschein, was meist ein Tor darstellt,
  • ein zum Schein gehörendes Wertwasserzeichen (bei einem 20 €-Schein dementsprechend eine „20“),
  • ein vollständig eingebetteter Sicherheitsfaden mit Mikroschrift,
  • Folienstreifen bzw. Hologramm,
  • der Farbwechsel der auf der Rückseite gedruckten Zahl.

Durch Fühlen lassen sich die Scheine allerdings auch gut unterscheiden. Es gibt einen Stichtiefdruck, sodass auch Blinde erfühlen können, ob es sich um einen echten Schein handelt. Und nicht zu vergessen die Unterschrift des aktuellen oder auch des ehemaligen Bundesbankpräsidenten links oben.

Wie die meisten bereits wissen, sind für die 5, 10 und 20 €-Noten bereits neue Scheine im Umlauf. Dabei handelt es sich um die Euroserie 2. Diese haben zusätzlich zu den 'alten' Scheinen ein leicht verändertes Design mit einer kräftigeren Farbgebung, einen besonderen Lacküberzug, eine Smaragdzahl und – verändert für Blinde – einen Prägebalken am Rand der Eurobanknote.

Am häufigsten gefälscht und in Verkehr gebrachte Fälschungen sind laut einer aktuellen Statistik der 50 €-Schein, auf dem zweiten und dritten Platz stehen der 20 € und der 100 €-Schein.

Wie verhindern wir, dass wir eine gefälschte Eurobanknote annehmen?

Dafür gibt es mittlerweile elektronische Prüfgeräte, einen Prüfstift, der bei falschen Scheinen einen schwarzen Strich hinterlässt und bei echten Scheinen unsichtbar bleibt, und auch noch UV-Lampen, die erkenntlich machen sollen, ob es sich um eine Fälschung handelt.

Was tun, wenn man doch mal eine Fälschung erhält?

Man sollte auf jeden Fall die Polizei benachrichtigen und den Schein auf keinen Fall wieder in Verkehr bringen, da man sich damit strafbar machen und eine Geldbuße von bis zu 100.000 € erhalten kann.

Zusammenfassend können wir sagen, dass Christian Härtl uns über das Thema Falschgeld sehr gut aufgeklärt hat und die Schulung sehr nützlich für uns war. Die meisten von uns haben im Nachhinein gesagt, dass sie in Zukunft viel aufmerksamer sein werden und fanden es gut, dass wir diesbezüglich umfassend informiert wurden.

Christina Ruppel und Carola Treutig

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