Bundesbank-Seminar in der SyH 11a

von Michael Sypien

Am 12. März 2015 hatten wir – die 11. Klasse der Hotelfachleute und Systemgastronomen – einen netten Herrn der Bundesbank Würzburg zu Gast, der uns über zahlreiche Fakten in Bezug auf Geld und Falschgeld aufgeklärt hat.

Es schlummern heute noch mehr als zwölf Milliarden Mark in deutschen Haushalten

Zu den Hauptaufgaben der 41 Bundesbankfilialen in Deutschland gehören dabei u. a. die Geldpolitik, das Finanz- und Währungssystem, die Bankenaufsicht und der Zahlungsverkehr, aber auch – 13 Jahre nach Einführung des Euro als offizielles Zahlungsmittel – der Umtausch der „guten, alten Deutschen Mark“ (wie man so schön wehmütig sagt) in den Euro. Denn es schlummern heute noch mehr als zwölf Milliarden Mark in deutschen Haushalten, die noch nicht umgetauscht wurden. Es werden aber immer weniger, da täglich tausende Scheine und Münzen gewechselt werden.

Ein weiteres und wichtiges Thema, vor allem für uns, da wir täglich in unserem Beruf mit Bargeld in Berührung kommen, ist das Falschgeld und vor allem die Erkennung der „Blüten“.

Das Nachmachen und Fälschen wird durch zahlreiche Sicherheitsmerkmale für die Fälscher zum Glück immer schwieriger (wie z. B. das Wasserzeichen, die Smaragdzahl, der Hologrammstreifen an der rechten Seite, der goldene Glanzstreifen, der magnetische Sicherheitsfaden, die Mikroschrift und nicht zu vergessen die zahlreichen Erhebungen und Vertiefungen, die sehr gut erfühlbar sind sowie viele Besonderheiten, die erst unter UV-Licht sichtbar werden).

Jetzt, kurz vor der Einführung des neuen 20ers, versuchen die Fälscher noch schnell die „alten Restbestände“ unter die Leute zu bringen

Jedoch hindert das die professionellen Fälscherwerkstätten und auch Laien (wie wir an mitgebrachten Beispielen – manche sehr schwierig zu erkennen aber auch einige sehr amateurhaft - sehen konnten) nicht daran, ihre nachgemachten Scheine und Münzen in den Verkehr zu bringen, die immerhin einen Schaden von ca. 3,3 Mio. € verursachen. Dies passiert meist im Einzelhandel und in der Gastronomie. Sie versuchen, für ihre „falschen Fuffziger“ so viel Rückgeld zu ergaunern, wie nur möglich. Anders als angenommen sind allerdings die meisten Blüten keine Fünfziger oder gar 100er, 200er, 500er (weil diese öfter geprüft oder erst gar nicht angenommen werden), sondern 20 €-Scheine. Gerade jetzt, kurz vor der Einführung des neuen 20ers (der unserer Meinung nach Spielgeld sehr ähnelt), versuchen die Fälscher noch schnell die „alten Restbestände“ vermehrt in den 19 Euro-Ländern unter die Leute zu bringen.

Wichtig ist aber vor allem, dass Niemandem so eine Blüte untergeschoben werden kann: Man muss sich die Sicherheitsmerkmale und Geldscheine einprägen, prüfen und bei einem Zweifel an der Echtheit des Scheines entweder das Geld dem Gast/Kunden zurückgeben oder bei einem konkreten und begründeten Verdacht am besten die Polizei einschalten.

Für uns war es ein sehr interessanter und lehrreicher Morgen, den wir nur weiterempfehlen können. Denn wer möchte schon mit Falschgeld bezahlen und anschließend deswegen auch noch für bis zu fünf Jahre hinter schwedischen Gardinen landen?!

Maurice Then, SyH 11a

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