Aus dem Home-Office

von Michael Sypien

Dieser Artikel wird ständig um Schüler- und Lehrerbeiträge erweitert. Möchten Sie auch einen Beitrag veröffentlichen? Dann schreiben Sie uns bitte! Gerne mit Bild.

Meine Corona-Zeit zuhause

Ich möchte heute einen kleinen Bericht zu meiner momentanen Situation schreiben. Wie eigentlich mittlerweile alle wissen, geht ein schlimmer Virus herum, er nennt sich "Corona" (Covid-19). Am Anfang dachte ich, es ist nur ein harmloser Virus, doch nach kurzer Zeit habe selbst ich gemerkt, dass es nicht nur so ein harmloser Virus ist, nein es ist viel mehr. Die Gefahr dabei ist, dass man den Virus nicht sieht. Ich habe mich bereits am Anfang nicht wohl gefühlt, als nur ein paar Menschen darüber geredet haben.

Jetzt hat man nur noch eine Chance nicht angesteckt zu werden, wenn man wirklich nicht mehr rausgeht. Es ist verboten, sich mit Freunden zu treffen. Ich fühle mich in der Situation nicht wohl. Am Anfang, als es geheißen hat, man hat schulfrei, da haben sich alle gefreut. Aber nach so langer freier Zeit will selbst ich wieder in die Schule. Ich persönlich finde es nicht schön, dass die Schule so lange ausfällt, weil vielleicht viele Proben und Prüfungen nicht stattfinden können.

Laura Zethmeier, EV 10

Corona – auf in die 4. Woche des digitalen Unterrichts

Montagmorgen, 20.04.2020, der Laptop ist hochgefahren, die E-Mails sind gecheckt. Gleich erfolgt der digitale Unterricht der Klassen, die ich heute unterrichten würde. Ein Blick auf den Stundenplan, aha, jetzt wäre ich in der Klassen Landwirte 11 zum Unterricht in Betriebsführung.

Hätte, wenn und wäre … bin ich aber nicht, denn heute geht es in die 4. Woche des digitalen Unterrichtens. Alle schwerwiegenden Corona-Gedanken auf die Seite schieben und sich auf die Schüler konzentrieren, das ist jetzt im Homeoffice mein Job.

Was würde ich heute in 45 Minuten „Betriebsführung“ vermitteln? Wie kann ich das digital verpacken und die Schüler motivieren, sich daheim mit dem Thema zu beschäftigen? Kommen Sprachnachrichten und Videos gut an? Mit solchen Fragestellungen gehe ich seit drei Wochen meinen Arbeitsalltag an.

Nach „Try and Error“ habe ich aus Lehrer- und Muttersicht schon viele lehrreiche Erkenntnisse zum digitalen Unterrichten gesammelt.

Nachfolgend ein mutiger Versuch (denn das Thema ist zu komplex, als dass ich alle Aspekte beleuchten könnte) die wichtigsten „Aha-Erlebnisse“ zu beschreiben:

Nein, ich möchte nicht, dass die Drucker der Schüler zu Beginn der Schulwoche einen Stapel von Arbeitsblättern ausspucken, die die Familie erst einmal sortiert und die Schüler dann eigenständig und selbstmotiviert bearbeiten. Ich als Lehrerin hätte dann meine Aufgaben verteilt und müsste nur auf Rückmeldung warten. Aber was wäre mit den Familien, bei denen die zahlreichen Aufgaben ankommen?

Schnell stellt sich heraus, viele unserer Schüler haben tatsächlich Geschwister, die auch noch zur Schule gehen und digital unterrichtet werden. Nicht jeder Haushalt hat für jedes Kind die technischen Möglichkeiten, dass alle am PC arbeiten. Da muss die Mutter erstmal einen Plan erstellen, welches Kind wann an den PC kann. Mancherorts ist das Netz so überlastet oder schwach, dass mebis (die Lernplattform des Landesmedienzentrums Bayern) nicht funktioniert oder der PC häufig abstürzt. Druckerpapier ist alle, woher beziehen wir für drei Kinder auf die Schnelle einen neuen Vorrat?  „Meine Kinder liegen sich ständig in den Haaren, alle sind gereizt“, gestand mir eine verzweifelte Mutter am Telefon.

„Leider konnte ich die Hausaufgaben nicht machen, da es im Betrieb so viel zu tun gab“, schrieb ein anderer Schüler. Ja natürlich, in Landwirtschaft und Weinbau gibt es im Frühjahr viel zu tun.

„Wir sind gerade zwei Wochen in Quarantäne“, lautete eine andere Rückmeldung. Mein Gedanke: „Hoffentlich ist keiner an Corona erkrankt“.

Mit diesen und weiteren Erinnerungen gehe ich später - nach dem virtuellen Gong - in die Klasse Landwirte 10 zur nächsten Stunde „Betriebsführung“.

Meine Kollegen und ich versuchen - immer unsere Schüler als Menschen vor Augen habend - mit Empathie und Augenmaß von Unterrichtsstunde zu Unterrichtsstunde Unterrichtsstoff zu bearbeiten. Rückmeldungen erfolgen in Form von überschaubaren Hausaufgaben sowie persönlichen Telefonaten, wenn Rückfragen bestehen oder keine Rückmeldungen erfolgen. Denn eins ist mir klarer als je zuvor: Schule funktioniert nur im intensivenDialog zwischen Lehrern und Schülern.

Diese Woche wird noch so verlaufen.

Ab kommenden Montag werden wir dann das Berufsgrundschuljahr der Landwirte und die Abschlussklasse Landwirte 12 wiedersehen. Bei diesem Gedanken sind meine Gefühle sehr gemischt. Einerseits freue ich mich sehr, die Schüler wiederzusehen, andererseits frage ich mich aber auch, ob und wie es uns gelingen wird, die Infektionsschutzmaßnahmen einzuhalten

Für uns alle ist die Krise eine nie erlebte Herausforderung. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Und das Wichtigste ist, dass wir zuversichtlich und gesund bleiben.

In diesem Sinne: Bleibt/Bleiben Sie gesund!!!

Marlene Nolte
Fachbetreuerin Landwirtschaft

Die Nervosität steigt! Finden Abschlussprüfungen in der Ernährung und Versorgung 2020 statt?

Mit der Corona Pandemie nimmt unser Leben eine unerwartete Wendung. Krass, welchen Einschnitt so ein kleines Virus in der Berufsausbildung und im Alltag verursacht und so sämtliche Planungen über den Haufen wirft.

Die Regierung verordnet wichtige und drastische Maßnahmen. Unterricht findet bis zu einem gewissen Grad ohne Anwesenheitspflicht und mithilfe neuer Medien statt. Allerdings kann dieser den normalen Unterricht mit einer Lehrkraft nicht ersetzen.

In den kommenden Wochen sollen die Schülerinnen und Schüler auf die Abschlussprüfungen vorbereitet werden und den Lohn für ihre Anstrengungen während ihrer drei Ausbildungsjahre erhalten. Ob und wann die Prüfungen durchgeführt werden können, dahinter stehen gerade noch sehr große Fragezeichen.

Trotz aller Unsicherheit und Sorge, hoffen wir alle auf den Silberstreifen am Horizont und einen positiven Ausgang. Die Gesundheit geht vor. Alles andere werden wir dann auch noch später schaffen.

Katharina Baußenwein
Prüfungsvorsitzende des Prüfungsausschusses HW III Würzburg

Coronaferien

Die „Coronaferien“ kamen für mich plötzlich, als die Situation sich schnell verschlechterte. Und so hatten wir seit dem 16. März keine Schule mehr. Ich wusste zuerst nicht, ob ich mich freuen oder sorgen sollte.

Ein Anruf stellte unser Familienleben komplett auf den Kopf! Man konnte jetzt sehr gut erleben, wie egoistisch manche Menschen sind. Zu meiner schriftlichen Führerscheinprüfung war eine Person trotz eines positiven Corona-Tests gekommen, ohne dass wir das wussten. Somit waren wir alle, diese Prüfung geschrieben hatten, plötzlich betroffen.
Für unsere Familie galt direkt die 14-tägige Quarantäne, die die ganze Familie streng einhielt. Es war nicht leicht, denn ich konnte meinen Hobbys nicht mehr nachgehen.

Die Lehrer schickten uns per E-Mail Aufgaben und Lernstoff, die wir machen sollten. Dies fand ich zuerst bequem, denn mit Internet sind Hausaufgaben zu Hause heutzutage kein Problem mehr! Beschäftigt habe ich mich hauptsächlich mit Kochen und Backen. Und auch obwohl ich jeden Tag die Hoffnung auf eine Besserung der Coronazahlen hatte, stieg die Zahl immer weiter! Mir fiel es schwer, die Großeltern nicht mehr zu besuchen. Das einzig Positive an der Situation war für mich, dass ich keinen stressigen Alltag mehr hatte. Ich konnte lernen, wenn ich Lust hatte und konnte mit meinem Hund viele ruhige und ungestörte Spaziergänge machen. Was im normalen Alltag leider nicht möglich ist.

Trotzdem wäre ich froh, wenn sich diese Situation möglichst bald ändern würde, wenn wir alle wieder ein normales Leben führen könnten.

Nicole Opolka, EV 10

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