Absolventen sind die Gewinner des Finales

von Michael Sypien

 

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Weit mehr als 300 Absolventen verließen nach Abschluss ihrer Ausbildung am Freitag das Berufliche Schulzentrum Kitzingen-Ochsenfurt (BSZ) in Kitzingen. 308 Schüler legten die Prüfungen in 23 Ausbildungsberufen erfolgreich ab, 151 von ihnen absolvierten zudem den mittleren Schulabschluss und 66 erhielten Englisch-Zertifikate.

In seiner Festrede wies Oberstudiendirektor Frank Delißen angesichts der schrecklichen Ereignisse der vergangenen Wochen auf die in Deutschland herrschende freiheitlich-demokratische Grundordnung hin. Zur Fußball-Europameisterschaft wehten die Fahnen im Wind, nun seien es die Fahnen der Freude der Absolventen, die in ihrer Ausbildung zu jungen Persönlichkeiten wurden. Immerhin entspreche der erreichte Abschluss Stufe vier der deutschen Qualifikationsordnung und entspreche damit dem Abitur. Auf diese Leistung könnten alle stolz sein, unterstrich Delißen.

Nach dem Zauber des Anfangs sei Durchhalten gefragt gewesen. Dabei habe sich jedes Team als besonders stark erwiesen, da im Team alles klar festgelegt sei und jeder seine Aufgabe habe, um ein gemeinsames Ziel unter Erhalt der Motivation zu erreichen. Deshalb seien die Absolventen die Gewinner des Finales und leisteten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft, in der sie aber weiterhin Erfahrungen sammeln müssten. Immerhin erreichten 50 der Berufsschüler einen Notendurchschnitt von 1,5 und besser.

Landrätin Tamara Bischof betonte, dass jeder auf seine Leistung stolz sein könne, habe er doch einen wesentlichen Grundstein für das weitere Berufsleben gelegt. Dazu sprach sie den Dank der Schulfamilie auch den Ausbildungsbetrieben aus.

Aus den Reihen der Absolventen stellten sich einige Schüler vor, die Deutschland als Flüchtlinge erreichten und das Berufsintegrationsjahr (BIJ) erfolgreich geschafft hatten. Einer der Schüler – aus Somalia geflohen – bekannte: „Ich bin kein IS und meine Freunde auch nicht“ und bekam dafür besonderen Beifall.

Sie alle hätten inzwischen erfahren, wie das Leben in Deutschland geht und durch viele Praktika neue Verbindungen und auch Ausbildungsplätze gefunden. Seine Mitschüler und er hätten gelernt, wie wichtig in Deutschland Werte wie Pünktlichkeit und Genauigkeit genommen werden.

Für ihre besonderen Leistungen erhielten die Besten der jeweiligen Klassen ein Buchgeschenk. Einen Preis der Regierung bekam Maximilian Markert, der bei der Stadt Würzburg zum Gärtner ausgebildet wurde. In der Laudatio wurde er als gewissenhafter, sorgfältiger Schüler beschrieben, der sich sehr für seinen Beruf interessiere und seine Ausbildung äußerst erfolgreich abschloss. Er habe in allen Unterrichtsfächern sehr gute Leistungen erzielt und die Berufsschule mit der Traumnote 1,0 beendet.

Regierungspräsident Paul Beinhofer merkte in seinem Schreiben an, dass Markert während der Ausbildung auch Mitschüler unterstützt habe. Das soziale Engagement zeige sich deutlich in vielen Ehrenämtern wie aktiver Feuerwehrmann in der Heimatgemeinde Pfersdorf, im Musikverein und im Pfarrgemeinderat, wo er auch noch eine Jugendgruppe betreue.

Den Förderpreis des Fördervereins der Staatlichen Beruflichen Schulen überreichte Vorsitzende Anja Böhm an Paul Oertel. Oertel absolvierte seine Ausbildung zum Schreiner bei der Schreinerei Hubert Labisch in Unterpleichfeld sehr erfolgreich. Während der Lehrzeit unterstützte er weit über ein normales Maß hinaus seine Mitschüler beim Lernen. Neben den schulischen Erfolgen zeichnete er sich auch durch sein außerschulisches Engagement mit ehrenamtlicher Tätigkeit in der Evangelischen Jugend des Dekanats Castell aus, wo er die Leitung und Organisation einer Kinderfreizeit wahrnimmt.

Seine Fähigkeiten als Schreiner bringt er bei Veranstaltungen der Evangelischen Jugend wie beim Bau von Spielgeräten für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein. Im kirchlichen Bereich engagiert er sich außerdem als Jugenddelegierter im Dekanatsausschuss und organisiert interkulturelle Treffen mit Flüchtlingen. Die Eindrücke aus dieser Arbeit nimmt er mit nach Bay Jala im Westjordanland in Israel, wo er ab Herbst ein Jahr Freiwilligendienst absolvieren wird. Dort will er benachteiligte Jugendliche und Menschen mit Behinderungen bei ihrer Ausbildung zum Schreiner unterstützen.

Ausgezeichnete Absolventen der Berufsschule

Buchpreisträger, Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung: Isabella Stefan, Fachkraft für Lagerlogistik (Procter & Gamble Manufacturing, Marktheidenfeld); Mario Schöniger, Fachkraft für Lagerlogistik (Iglhaut, Marktbreit); Julia Raschke, Fachkraft für Lagerlogistik (Care Fusion, Höchberg); Andreas Laschütza, Fachlagerist (Bareiss, Marktbreit ), Sonja Neubeck, Verkäuferin (Edeka Markt Waigandt, Kitzingen), Dominik Werner, Kaufmann im Einzelhandel (E-Center Verbrauchermarkt, Kitzingen); Nicole Queck, Kauffrau im Einzelhandel (Dorfladen KummRei, Buchbrunn). Buchpreisträger, Berufsfeld Holztechnik: Paul Oertel, Schreiner (Schreinerei Hubert Labisch, Unterpleichfeld); Buchpreisträger, Berufsfeld Nahrung: Jan Weis, Bäcker (S.O.S. Dorfgemeinschaft Hohenroth); Rebekka Reiser, Konditorin (Konditorei Geiss, Lohr); Nadine Ament, Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk (Uwe Neumeyer, Triefenstein); Kerstin Heer, Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk (Müllerbäck, Kist); Buchpreisträger, Berufsfeld Gastronomie: Marc Bonengel, Hotelfachmann (Romantikhotel Zur Schwane, Volkach); Rudolf Zipperer, Koch (Romantikhotel Zur Schwane, Volkach); Inna Moser, Fachfrau für Systemgastronomie (BK Schweinfurt Betriebs GmbH, Schweinfurt); Buchpreisträger, Berufsintegration: Ahmad Farid Habibi (Berufsintegrationsjahr); Buchpreisträger, Berufsfeld Agrarwirtschaft I: Florian Mack, Landwirt (Staatl. Lehr- und Versuchsanstalt, Schwarzenau); Buchpreisträger, Berufsfeld Agrarwirtschaft II: Johannes Schott, Gärtner (Kräuterhof Höhefeld, Wertheim); Maximilian Markert, Gärtner (Stadt Würzburg); Claudia Schramm, Floristin (Rewe Mück, Haßfurt); Manuel Eisenbacher, Winzer (Weingut Paul Fürst, Bürgstadt). Regierungspreisträger: Maximilian Markert, Gärtner, (Stadt Würzburg). Förderpreis des Fördervereins Staatliche Berufliche Schulen: Paul Oertel, Schreiner (Schreinerei Hubert Labisch, Unterpleichfeld).
 
Gerhard Bauer, MainPost

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